Sein macht Sinn. Werde SEIN-Unterstützer, Förderer oder Mäzen und werde Teil einer globalen Wiederbewaldungs-Bewegung…

von Aman

Es ist schon etwas dran an dem Spruch „Willst Du ein Leben lang glücklich sein, dann mach einen Garten.“ Ich komme gerade aus dem Garten. Habe gerade die Tomaten gewässert und den Nachbarn zum Abendessen noch eine Schale mit den roten Früchten über den Zaun gereicht. Wir haben tolle Nachbarn. Schon als kleines Kind wurde ich von meiner Großmutter in die Gartenarbeit eingespannt. Schnecken sammeln, hacken, jäten, säen und ernten. Wir Kinder wurden nicht gefragt, ob wir wollten, wir mussten. Großmutters Garten war riesig, mit vielen Gemüsesorten und Beerensträuchern, dazu ein Kartoffelacker und ein großes Erdbeerfeld. Sie verkaufte die Erdbeeren auf dem Wochenmarkt. Lange Zeit konnte man mich mit Erdbeeren jagen. Vor allem mit Erdbeermarmelade. Grauenhaft. Großmutter hatte auch einen schönen Blumengarten. Sie liebte Rosen und Dahlien. Ich kann mich noch gut an sie erinnern, wie sie da stand, inmitten diesem Blütenmeer. Dort war sie einfach glücklich.

Jahre später, auf einer Mühle im Schwarzwald, betrieben wir, ein Haufen junger Leute, eine sozialtherapeutische Einrichtung für Pflegekinder und eine 30 Hektar große Demeter-Landwirtschaft. Dort gab es gleich mehrere Gärten. Einer davon auf dem sonnigen Lieblingsacker von Dorle. Dorle, Mitte 70, war anfangs die einzige im Dorf, die unsere kleine Gemeinschaft unterstützte. Unbekannte zündeten eines Nachts ihren Hof an. Man munkelte, es sei die Quittung dafür gewesen, dass sie, anders wie die meisten im Dorf, nicht gegen uns stand. Als wir später zusammen mit den umliegenden Dörfern erfolgreich den Widerstand organisierten, der das wunderschöne Flusstal davor bewahrte, als Kühlwasserspeicher für die Kühlung der Atomkraftwerke am Neckar zu enden, schlug die Stimmung für uns in Sympathie um. Nach harten Jahren der Ausgrenzung waren wir ein Teil der Dorfgemeinschaft geworden. Man respektierte uns, bedankte sich für unser Engagement, lobte uns für unsere saftigen Felder und Gärten. Es war eine schöne Zeit.

SEIN-Garten

Nach dem Umzug nach Berlin und der Gründung von SEIN 1994 war für mich erstmal Pause mit dem physischen Garten. SEIN war nun der Garten, wo der Boden bestellt, gesät, gepflanzt und geerntet wurde. Im Oktober 2019 werden es 25 Jahre, dass dieser Garten existiert. Dieser SEIN-Garten ist nun ebenfalls durch einen Klimawandel anderer Art bedroht. Der Wandel heißt Digitalisierung und Abwanderung der Werbung zu Google, Facebook & Co. Das SEIN-Team fragt sich natürlich auch: Haben wir etwas falsch gemacht? Sicher, wir sind sehr spät dazu übergegangen, uns diesem Wandel anzupassen und uns in der digitalen Welt neu zu erfinden. Noch sind wir damit nicht über den Berg. Groß und kostenintensiv ist die Herausforderung. Können wir das stemmen? Wie lange halten wir noch durch? Wer kann uns unterstützen?

Und draußen in der Welt tobt der alltägliche Wahnsinn.

Drei aktuelle Meldungen, die mich persönlich sehr erschüttert haben:

Das Walsterben an der Pazifikküste zwischen Mexiko und Alaska. 189 abgemagerte Grauwale waren bis Juni an der Küste tot angestrandet. Schätzungen gehen von bis zu eintausend Walen aus, die nicht angespült, sondern einfach tot im Meer versunken sind.

Jedes Jahr gelangen über 600.000 Tonnen illegal entsorgter oder verloren gegangener Fischereinetze in die Ozeane um dort als sogenannte Geisternetze herrenlos herumzutreiben. Schildkröten, Fische, Delphine und auch Wale verfangen sich in den Netzen und kommen darin um.

Der Brand des Brasilianischen Regenwaldes. Der seit Oktober 2018 im Amt befindliche rechtskonservative Präsident Jair Messias Bolsonaro will den Amazonas wirtschaftlich erschließen statt ihn zu schützen. Seit seinem Amtsantritt hat sich die Abholzung des Regenwaldes verdoppelt. Die aktuellen Brände im Regenwald werden meist durch Brandstifter gelegt, die sich durch Bolsonaro in ihrem Handeln ermutigt sehen. Bolsonaro rühmt sich der neue Kaiser Nero zu sein, der nun den Amazonas abfackelt. Die bittere Wahrheit ist, Bolsonaro wurde mit der Mehrheit der Brasilianer gewählt.

 

Eine Bewusstseinsfrage – Sein macht Sinn

Wie bewegen wir das Bewusstsein in der Welt, welches erkennen kann, dass die Lebensgrundlagen der Menschheit auf diesem Planeten verloren gehen? Welchen Einfluss kann SEIN in Zukunft zumindest in Berlin und dem deutschsprachigen Raum ausüben, damit die Menschen Empathie für Mutter Erde entwickeln und handeln. Bolivien zum Beispiel hat die Rechte von Mutter Erde in der Verfassung verankert. Wo steht hier Europa?

Wie politisch darf SEIN in Zukunft sein?

Wie spirituell muss Politik werden?

 

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Eine Antwort

  1. Miriam
    DANKE

    Liebes Sein-Magazin, ich wollte euch DANKEN für die tollen Inhalte seit vielen Jahren, aber in diesen gegenwärtigen verrückten Zeiten vor allem für euren MUT und eure STÄRKE weiterhin kritische Beiträge gegenüber der corona Hysterie und einseitigen westlich-politischen Berichterstattung zu vertreten und hoffe, ihr lasst euch nicht unterkriegen. Wo wären wir ohne Medien wie euch?? Bitte bleibt stark! Ich kann leider derzeit nicht spenden, mein Konto ist im
    minus, aber habe vor euch bald wieder zu abonnieren. Danke, danke für eure Inspiration!

    Antworten

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