Überdüngung gefährdet die Lebensmittelproduktion in China

Die Überdüngung in China gefährdet die Lebensmittelproduktion der Zukunft. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der China Agricultural University in Beijing, die in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Science veröffentlicht wurde. Mehr als 8.800 Proben aus dem ganzen Land haben gezeigt, dass die Böden immer stärker versauern.

In einigen Regionen hat die Versauerung bereits zu einem Rückgang der Erträge zwischen 30 und 50 Prozent geführt. „Wenn dieser Trend fortgesetzt wird, könnte in manchen Gebieten der pH-Wert des Bodens auf drei fallen. Unter diesen sauren Bedingungen wächst allerdings gar nichts mehr“, warnt Studien-Autor Fusuo Zhang.

 

32 Millionen Tonnen Stickstoffdünger

Die Verwendung von Stickstoffdünger ist in China seit 1981 um 191 Prozent auf 32,6 Mio. Tonnen im Jahr 2007 angestiegen. Die Daten stammen aus verschiedenen Quellen, darunter auch von einer nationalen Bodenuntersuchung von 1980 bis 1984 sowie insgesamt 912 Forschungsberichten und Langzeitfeldstudien. Durchschnittlich ist der pH-Wert in China um rund 0,5 gefallen. Einige der Böden wiesen sogar pH-Werte von 5,07 auf. Für den Anbau von Getreide sind Werte zwischen sechs und sieben optimal.

Die Geschwindigkeit der Bodenversauerung in China ist „erstaunlich“, meint der Biogeochemiker Alan Townsend von der University of Colorado in Boulder. Auch er bestätigt die Sorge, dass die Fortführung dieses Trends die Lebensmittelversorgung im Reich der Mitte gefährdet.

 

Weltweite Zerstörung der Böden

Nicht nur in China ist die Zerstörung der Böden ein Problem – auch in Europa wird die für alles Leben wichtige Humusschicht nach wie vor systematisch zerstört. Millionen Hektar Land drohen dadurch zu Agrar-Wüsetn zu werden. Deshalb muss möglichst bald mit einem nachhaltigen Wiederaufbau der fruchtbaren Erdschichten begonnen werden. Dazu ist die komplette Umstellung auf ökologischen Biolandbau ein erster Schritt.

Auch der Konsument kann hier mitentscheiden: Durch den Einkauf von Biolebensmitteln und die Reduktion des Fleischverzehrs.

 

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