UN und China: Angriff auf den Dollar

Nachdem China, Russland, Frankreich und verschiedene südamerikanische, afrikanische und asiatische Staaten schon lautstark die Abschaffung des Dollars als weltweite Leitwährung gefordert haben, bekommen sie jetzt Unterstützung von unerwarteter Seite: Auch die UN fordert in einem aktuellen Report eine generelle Überholung des globalen Finanzsystems und die Einfürhrung einer neuen Weltwährung.

Die Vorschläge der UN sind überraschend progressiv und kämen der größten Korrektur des Weltfinanzsystems seit dem Zweiten Weltkrieg gleich.

 

China steigt aus

China hat sich derweil auf leisen Sohlen schon auf dem Weg aus dem Dollar-Gefängnis gemacht. Nach erst zaghaften, dann immer lauteren Forderungen nach einer neuen Weltwährung, die aber kein Gehör fanden, scheint China nun einen Alleingang zu versuchen. Der weitere Kauf von US-Staatsanleihen wurde angehalten und China schloss zahlreiche Abkommen mit verschiedenen Ländern, den Handel nicht mehr in Dollar abzuwickeln. Nun legt das Land massive Goldvorräte an und gibt ab Ende dieses Monats sogar eigene internationale Anleihen heraus – der erste Schritt dazu, den Renminbi als Weltwährung zu etablieren.

China soll US-Dollar und -Staatsanleihen im Wert von ungefähr 1.400 Milliarden US-Dollar besitzen. Sollte der Dollar crashen, stünde China damit ebenfalls vor dem Abgrund. Gleichzeitig können sie diese Anleihen aber auch nicht einfach verkaufen, da dies ebenfalls zu einem Crash der USA führen könnte. So sind China und die USA wirtschaftlich eng miteinander verwoben – China sitzt in der „Dollar-Falle“ und versucht nun hinauszukommen, ohne dabei die eigene Wirtschaft und das Gesamtsystem zu gefährden. Der Dollar darf erst dann abstürzen, wenn es den Chinesen gelungen ist, sich aus der Dollarfalle zu befreien. Und sie sind auf dem besten Wege dorthin.

„Seit Ende 2008 haben die Chinesen jeden Monat zwischen 50 und 100 Milliarden ihrer US-Währungsreserven abgestoßen. Sie nutzten die historisch niedrigen Preise für Anlagevermögen, um Minen, landwirtschaftliche Flächen, Energie, europäische und asiatische Aktien und Unternehmensbeteiligungen zu kaufen. Peking setzt alles daran, sein Vermögen zu schützen, indem es seine US-Anlagen abstößt und dafür Vermögenswerte kauft, die ohne Bezug zu Amerika stehen. Die chinesische Abhängigkeit vom Dollar nimmt damit jeden Tag weiter ab.“ analysierte Leap2020 die Politik Chinas und sagte eine Dollar-Flucht bis zum Ende dieses Sommers voraus – das haben die Chinesen allerdings nicht ganz geschafft.

Nachträglich gaben China nun auch zu, die staatlichen Goldreserven verdoppelt zu haben. Immer wenn der Goldpreis weit genug sinkt, kaufen die Chinesen nun größere Mengen, müssen dabei aber ebenfalls sehr vorsichtig sein, denn ein zu schnell steigender Goldpreis könnte ebenfalls zu einem Dollar-Crash führen.

Es wird spannend werden, wie der Tanz um die neue Weltwährung weiter geht.

 

Zum Thema

Link: Der Dollar-Betrug

Währungsreform und Gesamtcrash

 

 

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