Nachdem öffentliche Stellen besonders für England immer furchtbarere Zahlen veröffentlichen, bricht vor allem auf der Insel langsam die Schweinegrippe-Hysterie aus. Jeder Zweite soll im Herbst angeblich an der Grippe erkranken, man rechnet allein in England mit ca. 60.000 Toten – bis zu 40 am Tag. Die WHO warnt: Das Virus ist nicht mehr aufzuhalten.

Weltweit wird es deshalb eine riesige Impfaktion geben – sogar von Zwangsimpfungen ist teilweise schon die Rede. Die Bundesregierung wird diesen Herbst zunächst 22,5 Millionen Menschen gegen die Schweinegrippe impfen. Laut einem Entwurf des Gesundheitsministeriums sollen dabei medizinisches Fachpersonal sowie Angehörige von Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk bevorzugt geimpft werden – ebenso Kranke, Schwangere und andere Risikogruppen. Einen Impfstoff gibt es allerdings noch gar nicht – derzeit liefern sich die Pharmakonzerne bei der Herstellung einen Wettlauf und an den Börsen geht es für die Anleger zu wie bei einem Pferderennen: Auf welchen Konzern setzt Du?

 

Bisher völlig harmlos

Im Vergleich zu anderen Grippewellen ist die Grippe entgegen der öffentlichen Meinung ziemlich harmlos – bisher sind weltweit im ganzen Jahr lediglich ca. 400 Menschen an der Grippe gestorben. Und fast alle hatten schon vor der Erkrankung erhebliche Gesundheitsprobleme. Zum Vergleich: An der „normalen“ Grippe sterben allein in Deutschland jedes Jahr zwischen 10.000 und 30.000 Menschen – trotz der Grippeimpfung. In den USA und Südamerika liegen die Zahlen nochmal höher. Von einer besonders gefährlichen Grippe kann hier also beim besten Willen nicht die Rede sein.

Einige Forscher meinen jedoch, im Herbst würde eine zweite Welle mit einer mutierten, aggressiveren Form des Schweinegrippe-Virus zurückkehren. Diese sei dann sehr gefährlich, weil die Menschen gegen das neue Virus keinerlei Antikörper hätten.

 

Ganz normale Grippe

Schweinegrippe VirusAndere Experten sehen das anders. Der britische Forscher Tom Jefferson etwa hält die Gefahr durch Grippeviren generell für „systematisch überschätzt“. Er beklagt im Gespräch mit dem SPIEGEL, dass mit der Grippe-Angst nicht zuletzt Geld verdient werden soll. Grippeviren sind nämlich die einzigen Viren, gegen die es pharmazeutische Mittel gibt – und daher ein großer Markt für die Pharmakonzerne.

Nach Jeffersons Ansicht handelt es sich bei der derzeitigen Panik um „eine weitgehend unbegründete Schweinegrippe-Hysterie“. Tatsächlich sehe er keinen grundsätzlichen Unterschied zu einer normalen saisonalen Grippewelle.

 

Gezielte Panikmache?

Damit die Schweinegrippe überhaupt zu einer Pandemie erklärt werden konnte, musste die WHO sogar extra noch die Definition einer Pandemie ändern – das Kriterium, demzufolge es sich bei einer Pandemie um eine Krankheit mit hoher Sterblichkeit handeln müsse, ist einfach gestrichen worden.

„Ich finde es verrückt, welche Katastrophen uns Jahr für Jahr von den Grippe-Experten vorausgesagt werden“, so Jefferson, der sich bereits in der Vergangenheit ähnlich kritisch geäußert hatte. “ Bislang ist keine von ihnen jemals eingetroffen“

Die Pharmakonzerne haben laut Jefferson zusammen mit der WHO und einigen Virologen eine ganze Maschinerie um die Idee einer drohenden Influenza-Pandemie aufgebaut. „Alles, was es jetzt noch brauchte, um diese Maschinerie in Gang zu bringen, war ein kleines, mutiertes Virus.“

 

Verschwörungstheorien

Schweinegrippe ImpfungAngesichts dieser sehr unterschiedlichen Aussagen über die Grippe, gibt es natürlich auch einen ganzen Haufen von Verschwörungstheorien, vor allem um die geplanten Impfungen. Auch das Virus selbst ist nach Ansicht vieler dieser Theorien ein mutwillig in Militär- und Pharmalaboren hergestellter „Kampfstoff“.

Manche sprechen von einer Verschwörung der Pharmaindustrie, die sich durch Grippemittel und Impfungen an der „dummen Bevölkerung“ bereichern will. Andere bevorzugen eine dramatischere Variante, nach der eine geheime Weltregierung plane, die Weltbevölkerung mit Hilfe der Impfung drastisch zu reduzieren. Die österreichische Medizinjournalistin Jane Burgermeister hat die WHO und die UNO in diesem Zusammenhang wegen Bioterrorismus und versuchten Völkermordes angeklagt.

Ungefähr dazwischen liegt die Ansicht, die Grippe würde benutzt, um die Befugnisse von WHO und Staatsmacht auszuweiten und die Rechte der Bevölkerung durch „Notstandsverordnungen“ weiter einzuschränken. Die Grippe ist nach Ansicht der letzten beiden Theorien das Mittel, mit dem sich die Regierungen Zugang zum Körper der Menschen verschaffen wollen. Einige sehen die Grippeimpfung auch als letzten Schritt im „Krieg gegen das Immunsystem der Menschen“ (vor allem der Kinder), der seit Jahren in Form von Zwangsimpfungen, schlechter Nahrung und elektromagnetischer Strahlung geführt wird.

 

Was ist wahr?

Was es mit der Schweinegrippe wirklich auf sich hat, werden wir sehr bald erfahren – die „zweite Welle“ ist für den frühen Herbst angekündigt. Zuvor ist ein Blick in die Vergangenheit sicher nicht verkehrt: Keine der prophezeiten Grippe-Katastrophen ist jemals eingetroffen, bei der letzten Schweinegrippe-Panik 1976 brachte der eilig zusammengebraute Impfstoff fatale Folgeschäden mit sich.

Ob man sich diesmal impfen lässt, muss jeder selbst entscheiden. Angesichts der Informationslage keine einfache Aufgabe. Davon abgesehen, dass viele Impfungen generell für schädlich halten, ist dieser Impfstoff allerdings besonders umstritten – selbst konservative Forscher haben schon Zweifel an der Wirksamkeit einer möglichen Schweinegrippe-Impfung angemeldet.

Tom Jefferson jedenfalls ist sich sicher: „Händewaschen schützt viel besser.“

 

Bilder

U-Bahn: Eneas De Troya / Wikimedia
Schweinegrippe-Virus: Public Domain / Wikimedia
Impfung: Public Domain / Wikimedia

 

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